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4+1 Quellen für einen nachhaltigen, schicken Kleiderschrank

Dieses Thema handle ich gleich zu Beginn meines Buches ReDesign ab. Zuerst wird der Kleiderschrank analysiert, um redesignwürdige Stücke für die Nähprojekte herauszufiltern. Anschließend an meinen Text Abkehr von den vollen Tüten vom 20.April setze ich nun fort, Quellen für schicke und grüne Mode zu identifizieren, denn dies hat nur zu einem Teil mit neuer Kleidung, die fair und ökologisch produziert wurde, zu tun.
1. Quelle- der eigene Kleiderschrank
Tatsächlich ziehen wir nur einen Teil unserer Garderobe an, die Zahlen tendieren zwischen 20 und 40 Prozent. Der Rest wird wenig bis selten getragen. Trotzdem verzweifeln wir vor diesem vollen Schrank und haben das Gefühl, nichts anzuziehen. Ich denke, daß es neben zu großen, zu kleinen, stilistisch oder farblich nicht passenden oder reparaturbedürftigen Teilen ein Faktor ist, der für dieses Chaos sorgt: Wir kaufen zuviele Einzelteile, zu impulsiv und zu wenig mit System. Eine Möglichkeit, ein für alle Mal Klarheit in seinen Kleiderschrank zu bringen, ist die Farb- und Stilberatung. In der Farbberatung geht es zuallererst darum, den eigenen Farbtyp zu bestimmen.Dies wiederum hilft mit, die Farben im Schrank richtig zusammenzustellen, sodaß harmonische Outfits leicht zu kombinieren sind. Die Teile, die aussortiert werden, können getauscht, verkauft, verschenkt oder gefärbt werden.
2. Quelle- Secondhand
Tatsächlich lässt sich heute fast alles auch in gutem, gebrauchten Zustand finden. Meine Lieblingsstücke sind hochwertige Mäntel, die sich zu erschwinglichen Preisen erstehen lassen. Der Vorteil von getragener Kleidung ist nicht nur die Verlängerung seiner Nutzungsdauer, das Schonen von Ressourcen sondern das Kaufen von Kleidung, die weniger bis keine Schadstoffe mehr abgibt, da diese durch den Erstgebrauch schon ausgewaschen sind. Nachteil: nicht immer lässt sich das bestimmte Stück finden, nicht jedeR mag warten. Auch lässt das Ambiente vieler Secondhandläden zu wünschen übrig: muffig, vollgestopft und unübersichtlich sind einige Faktoren, die neben dem Arme-Leute-Image wenig Lust auf Secondhand machen. Wer in wirklich hübschen Secondhandläden war, etwa in "Frauen und Kinder zuerst" in Berlin, weiß, wie wichtig ein angenehm aufgeräumtes Ambiente ist. Und wie attraktiv selbst getragene Stücke aussehen, wenn sie hübsch in Farben sortiert auf dem Kleiderbügel hängen. 
3. Quelle- Redesign
Redesign bietet selbst für ungeübte NäherInnen genug Potenzial, eigene Kleidungsstücke wiederaufleben zu lassen und- viel mehr- für die eigentlichen Höhepunkte in der Garderobe zu sorgen! Die Bandbreite an möglichen Stilen ist gegeben: Von Umnähen mit Ökotouch bis zu Designerkleidung, von einfacher Veränderung bis zum Kunstobjekt ist vieles möglich. Gute Bücher dazu gibt es beim Haupt Verlag und mein Buch "ReDesign" ist natürlich auch zu nennen, das sehr gute Rezensionen erhalten hat. Workshops halte ich ebenfalls dazu, da ist die Bandbreite sehr groß. Eine weitere Designerin, die Workshops anbietet ist Cloed Baumgartner vom Wiener Label Milch. Sie ist fokussiert auf Hemden und Hosen- Redesign.
Tolle Labels, die man als Inspiration nennen kann bzw wo es sich lohnt, einzukaufen, sind etwa Aluc, Reet Aus, From Somewhere, Printa, Milch, Daniel Kroh. In Berlin gibt es übrigens auch einen spezialisierten Laden, den Upcycling Fashion Store. Zum Schmökern empfiehlt sich ein weiteres Buch- Refashioned von Sass Brown.
4. Quelle- Selbstgenäht 
Biostoffgeschäfte gibt es mittlerweile in vielen Regionen und- auch der eigene Kleiderschrank bzw der Flohmarkt bieten Stoff. Gute Schnitte finden sich in Schnittheften wie Burda, La Mason Victor, im Internet und mehr. Ich selbst verwende einige Schnitte seit Jahren, die ich je nach Bedarf ein wenig abwandle, wie ich sie gerade brauche.
 
 
5. Quelle- Grüne Mode
Hier gibt es mittlerweile für jeden Geschmack Kleidung. Von einfachen Basics über Jeans, Streetwear, Sportmode, Kinderkleidung, Schuhe, etc ist alles in grün zu haben. Ich bin keine Verfechterin vom ungebremsten Shoppen, auch nicht im Bereich Grüne Mode. Kleidung zu kaufen sollte aus dem Wunsch nach  einer Ergänzung heraus passieren und weniger als ständiges Starten eines neuen Looks. Hier empfehle ich gerade wie beim Punkt Kleiderschrank eine Farb- und Stilberatung, die klarmacht, welchem Typ man angehört, welche Farben einen zum Strahlen bringen und welche Formen gut geeignet sind. Dies hilft, eine konzentrierte und stimmige Garderobe aufzubauen und Fehlkäufe zu vermeiden. Besonders hübsche Läden sind Wertvoll, Loveco, Kleider machen Leute, Greenground, Ebenberg und Modemessen wie die WearFair in Linz.